Hohn für 'ne Million
Kriminal-Hörspiel von Ragnar Strömberg und Gunnar Pettersson
Übersetzung aus dem Schwedischen von Margarete Jehn
SWF
Erstsendung: 03.06.1980
Regie: Hans Rosenhauer
Leif Pernebo | Peter Seum |
Roger Lindström | Rainer Schmitt |
Liesbeth | Ulrike Bliefert |
Marie | Jutta Wirschaz |
Astrid Pernebo | Maria Majewski |
Rundfunksprecher |
Detlef Werner |
Fernsehreporter | Pit Klein |
Kommissar Sandell | Helmut Wöstmann |
Fernsehsprecher | Gerd Andresen |
Loeblein | Peter Schumacher |
Anita-Agneta Lehde Franzon | Ingvar Eriksson |
Leif und Roger, junge schwedische Normalverbraucher, wollten durch einen an Schnelligkeit und Disziplin entlang geplanten Postraub ihr Einkommen verbessern und sich ein paar Tagträume erfüllen.
Zu ihrem Entsetzen müssen sie feststellen, dass sie ein Millionending gedreht haben, das für eher bescheidene kleinbürgerliche Räuber ein paar Nummern zu groß ist. Schwankend zwischen kurzen Freudenschüben, Angstanfällen, Zorn und Resignation, verfolgen sie die Fahndungsaktivitäten. Die Polizei stochert irritiert herum, Augenzeugen kommen einmal im Leben groß heraus. Ausländer werden verhaftet, Waffen ausgegraben, Parallelen zu Terroristen-Überfällen gezogen - die Millionen verhöhnende Phantasie der Ermittler kennt keine Grenzen. Nebenbei läuft das „normale” Leben der jungen Leute ab. Wie üblich wird das Mittsommerfest gefeiert. Die ahnungslosen Freundinnen Lisbeth und Marie treffen ein, den Kopf voller Billigkäufe und Billigträume. Sie sehen fern und sehen nichts und hören Nachrichten und hören nichts und sehen ihre Freunde und sehen nicht, dass mit denen etwas nicht stimmt, und essen und trinken und lachen und tanzen und hatten selten ein so schönes Mittsommerfest. Im Morgengrauen endlich können Leif und Roger noch einmal miteinander reden. Sie wollen das Geld zurückgeben. Unter erbittertem Gekicher, begleitet von den Kadenzen der Stadtvögel, formulieren sie ihre Absage an die „verehrten Häscher”. Für Kleinbürger wie sie, geprägt von einer Gesellschaft ohne Utopie, gibt es keine Möglichkeit auszubrechen - aber sie haben wenigstens einmal im Leben etwas gewagt.