Die Liebe zu den Orangen

Albertine, 78 Jahre alt, hat zusammen mit ihrem Neffen Gerd und dessen Frau Anni, die sie "zu Tode pflegen" und einmal beerben werden, endlich die Italienreise angetreten, die sie ihr Leben lang machen wollte. Italien hält den Paradiesvorstellungen der beiden jungen Leute nicht stand. Vor lauter Sicherheitsbedenken unfähig zur Improvisation, bewegen sie sich in dem ihnen zugewiesenen Stück Ausland wie Gefangene.
Nur Albertine kann ihre Träume retten. Sie schließt Freundschaft mit dem Italiener Lello, findet den Orangenhain, unter dem sie sich Zeit ihres Lebens ausruhen wollte, und die Befreiung von den Ängsten ihrer armseligen, unwissenden, von wilden Bilsenkrauthalluzinationen aus den Fugen geratenen Jugend. An Lellos Arm blickt sie mit Gelassenheit auf die Kältestrecken ihres Lebens zurück.
Gerd und Anni sind sicher, daß Lello es nur auf Albertines Geld abgesehen hat. An den Italiener wagen sie sich nicht heran, aber Albertine wird von ihnen so lange bearbeitet, bedroht und demoralisiert, bis sie sich aufgibt. Gerd und Anni sind zutiefst erschrocken. Plötzlich überkommt sie so etwas wie eine Ahnung ihres schuldhaften Verhaltens. Können sie sich noch ändern? Werden sie jetzt anfangen zu leben?